23.03.23 || FRANKFURT (23. März 2023) - In
einem äußerst turbulenten Marktumfeld hat sich der führende Energiedienstleister in Frankfurt, die Mainova AG, im vergangenen Jahr 2022 „mit 125,4 Mio. Euro (- 40,4 Mio. Euro 2022) ein
zufriedenstellendes bereinigtes Konzernergebnis (EBT) erwirtschaftet", sagte Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, in der Pressekonferenz in Frankfurt. Das Jahr war
geprägt durch nie dagewesene Preissprünge an den Energiemärkten und exorbitante Beschaffungspreise. Dieses Marktumfeld hätte einen wesentlichen Einfluss auf den Geschäftsverlauf gehabt. Neben der
hohen Volatilität in den Märkten für Strom und Gas sowie die angespannte Verfügbarkeit von Erzeugungskapazitäten in Europa gebe es weiterhin enorme unternehmerische Risiken für die Energiewirtschaft
", erläuterte Alsheimer.
Zu den Segmentergebnissen. Sie stellen sich folgendermaßen dar: Die beiden Kernsegmente Strom- und Gasversorgung lagen zusammen genommen auf Vorjahresniveau. Insgesamt wirkten sich geringere Aufwendungen für reduzierte Vertriebsaktivitäten positiv auf die jeweiligen Segmentergebnisse aus. In der Stromversorgung trug darüber hinaus ein Einmaleffekt aus dem Vorjahr zu einem Anstieg des Ergebnisses auf 41,9 Mio. Euro (+13,8 Mio. Euro) bei. In der Gasversorgung sank das Ergebnis auf 31,3 Mio. Euro (-13,9 Mio. Euro) aufgrund von inflationsbedingt höheren Rückstellungen für Umweltrisiken.
Das Ergebnis im Segment Erzeugung und Fernwärme lag mit 5,4 Mio. Euro (-16,6 Mio. Euro) deutlich unter dem Vorjahr. Gründe waren vor allem gestiegene Kosten für Emissionszertifikate. Das Segment Erneuerbare Energien und Energiedienstleistungen entwickelte sich positiv. Das Ergebnis lag mit 32,9 Mio. Euro (+24,2 Mio. Euro) deutlich über den Erwartungen. Dazu trugen vor allem das Biomassekraftwerk Fechenheim und die Windparks sowie erstmals auch die mobiheat GmbH bei. Mainova hatte im vergangenen Jahr die Mehrheitsanteile an dem im Geschäftsfeld mobiler Heizzentralen tätigen Unternehmen erworben.
Das Ergebnis in der Wasserversorgung lag mit 1,9 Mio. Euro (-1,6 Mio. Euro) unter dem Vorjahr. Ein wesentlicher Grund waren gestiegene Kosten. Das Ergebnis der Beteiligungen der Mainova lag mit 37,6 Mio. Euro (-39,2 Mio. Euro) deutlich unter dem Vorjahr. Dabei spielten Zinseffekte bei der Bewertung von Beteiligungen die wesentliche Rolle. Die großen Herausforderungen im aktuell schwierigen Marktumfeld spiegeln sich darüber hinaus im geringeren Ergebnis bei einzelnen Beteiligungen wider.
Trotz des auch weiterhin schwierigen Umfelds beschleunigt Mainova den Umbau der Energieversorgung. „Bereits seit langem setzen wir uns für wirksamen Klimaschutz ein und treiben diesen intensiv voran. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2040 klimaneutral zu sein", sagte Alsheimer. „Dafür dekarbonisieren wir weiter umfassend unsere Erzeugung: Wir bauen unser Erneuerbaren-Energien-Portfolio mit einem der größten deutschen Solarparks und weiteren Projekten massiv aus. Wir rüsten unser Heizkraftwerk West zu einem Vorbild-Kraftwerk um, das für die zukünftige Nutzung von Wasserstoff vorbereitet sein wird. Unser Biomassekraftwerk binden wir an die Fernwärme an und erschließen Abwärme aus Rechenzentren zur Wärmeerzeugung.
Gleichzeitig betreiben wir in Frankfurt eines der deutschlandweit größten Stromnetzausbau-Projekte innerhalb einer Stadt und weiten unsere Angebote im Bereich Elektromobilität aus. Damit erreichen
auch unsere Kundinnen und Kunden ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele. Unsere Ziele sind ambitioniert", sagte Alsheimer und appellierte in Richtung der Bundesregierung: „Um die gesteckten
Klimaschutzziele in der kurzen Zeit erreichen zu können, müssen klare Rahmenbedingungen gegeben sein. Wir benötigen ausreichend grüne Elektronen und grüne Moleküle im Markt. Dafür muss der Ausbau der
erneuerbaren Energien und der Hochlauf der Wasserstoffversorgung beschleunigt werden. Es wäre nicht nachvollziehbar, wenn der gemeinsame Betrieb von Wasserstoff- und Gasnetzen als Hürde für eine
klimaneutrale Zukunft aufrechterhalten bliebe. Darüber hinaus sind gesicherte Leistungen an wasserstofffähigen Gaskraftwerken zum Ausgleich der erneuerbaren Energien zwingend erforderlich". Für das
Gelingen der Energiewende seien schnellere Genehmigungen, passgenaue Förderungen sowie die Verfügbarkeit von Investitionskapital, Arbeitskräften und Baufirmen nötig.
Um die mit der Energiewende verbundenen Projekte umzusetzen, stellt Mainova als attraktiver Arbeitgeber weiter Fachkräfte ein. 2022 wuchs das Unternehmen um 146 auf insgesamt 3.103 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter, davon 741 Frauen (Vorjahr 697). Darüber hinaus wurden durchschnittlich 97 Auszubildende (2021: 99) gefördert, der überwiegende Teil im eigenen Ausbildungszentrum der Mainova.
Mehr als eine Million Menschen - Privat- und Firmenkunden - beliefert die Mainova mit Strom, Gas, Wärme und Wasser und dabei engagiert sie sich im Versorgungsgebiet auf vielfältige Weise für das auch
für das Gemeinwohl. Im Sponsoring zum Beispiel liegt so der Fokus auf der Unterstützung des Breitensports. Unter anderem werden Seminare - zu Themen wie Motivation, Gesundheit und
Persönlichkeitsentwicklung, Laufevents, die Kampagne „Mein Verein", Nahwuchsprojekte -, Sportveranstaltungen, der IRONMAN, Frankfurt Marathon gesponsort. Im letzten Jahr wurden wurden 332 Finanz- und
Sachspenden getätigt
In einem Ausblick für 2023 meinte Vorstandsvorsitzende: „Das schwierige energiewirtschaftliche Marktumfeld in Verbindung mit dem andauernden Krieg in der Ukraine sowie vielfältigen politischen
Eingriffen in den Markt führt weiterhin zu erheblichen Unsicherheiten. Diese werden auch zukünftig einen deutlichen Einfluss auf unseren Geschäftsverlauf haben, was eine verlässliche
Prognose - auch für die Zukunft - erschwert".
„Neben den Risiken nehmen wir aber auch die großen Chancen wahr, die eine moderne, transformierte Energielandschaft für unser Unternehmen bietet. So beabsichtigen wir in den nächsten fünf Jahren über zwei Milliarden Euro zu investieren. Den Fokus legen wir dabei auf den Netzausbau, die weitere Digitalisierung und insbesondere die Dekarbonisierung unserer Erzeugung. Unser Ziel ist es, bis spätestens 2040 klimaneutral zu sein", sagte Dr. Alsheimer und wies daraufhin: „Bereits im Geschäftsjahr 2022 haben wir unsere Investitionen in Klimaschutz und Versorgungssicherheit auf 340,0 Mio. Euro (+170,7 Mio. Euro) verdoppelt, um die Umsetzung der Energiewende weiter voranzutreiben."
Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet der Vorstand vor diesem Hintergrund ein bereinigtes EBT in etwa auf dem Niveau des Jahres 2022. Er prognostizierte für den 1.Juni außerdem eine Senkung der Preise.
Zum Abschluss seiner 2022er Bilanzrede verabschiedet sich Dr. Alsheimer nach 18 Jahre als verantwortlicher Chef der Mainova mit einem Rückblick auf seine erfolgreiche Bilanz- Tätigkeit. Er hat in
dieser Zeit u.a. das Eigenkapital des Unternehmens auf 1,7 Milliarden Euro verdoppelt, der Stadt Frankfurt in dieser Zeit einen Wertbeitrag von 1 Milliarden Euro überwiesen, mehr als 30
Gesellschaften erworben, die Mainova AG bundesweit positioniert, das Ergebnis vor Steuern auf 40 Prozent gesteigert. Ende des Jahres läuft sein Vertrag aus.
Es gibt gute Gründe, ihm von vielen Seiten Dank zu sagen - auch von den Berichterstattern, die ihn über viele Jahre begleitet haben.