01.06.18 || FRANKFURT (31. Mai 2018) - Im Palmengarten haben auf der Mainova-Hauptversammlung die Aktionäre den Vorstand und Aufsichtsrat mit großer Mehrheit, über 99 Prozent, entlastet. Neu wurde dabei
am vergangenen Mittwoch Gabriele Aplenz in den Aufsichtsrat gewählt. Die 56-Jährige übernimmt den Sitz der Thüga von Gerhard Holtmeier im Gremium. Aplenz ist Leiterin Gesellschaftsrecht und Gremien
sowie Prokuristin der Thüga, die mit rund 24,5 Prozent an der Mainova beteiligt ist. in einem Jahr kann die Mainova Aktiengesellschaft auf 20 Jahre erfolgreiche Geschäftstätigkeit zurückblicken, was
sich auch wieder in der Geschäftsentwicklung in 2017 wiederspiegelt.
Vorstandsvorsitzender Dr. Alsheimer erinnerte zu Beginn der
Versammlung daran, dass am 28. August 1998 die Fusion der Stadtwerke Frankfurt und der Maingas zur Mainova Aktiengesellschaft beurkundet und mit der Eintragung ins Handelsregister am 23. Oktober 1998
rechtswirksam - und zwar rückwirkend zum 1. Januar 1998 - wurde.
Vorstandsvorsitzender Dr. Constantin H. Alsheimer während seines Geschäftsberichtsvortrages anläßlich der Hauptversammlung der Mainova AG am vergangenen Mittwoch. Foto: Mainova AG
Zufrieden mit der Geschäftsentwicklung zeigte sich Vorstandsvorsitzender Dr. Constantin Alsheimer: „Wir konnten 2017 die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der letzten Jahre mit einem guten Ergebnis fortsetzen und haben erneut unsere hohe Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt." Bereits schon bei der Vorstellung der Mainova- Unternehmensbilanz 2017 appellierte der Vorstandsvorsitzender an die neue Bundesregierung, die Weichen in der deutschen Energiepolitik künftig auch neu zu stellen. So sollte unter anderem die Energiewende grundsätzlich technologieoffen und markt- und wettbewerblich umgesetzt werden.
Rede und Antwort
standen bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2017 (v.l.n.r.:) Vorstands-Vorsitzender Dr. Constantin Alsheimer und Vorstandsmitglied Norbert Breidenbach
„Eine verfrühte, dogmatische Vorfestlegung, wonach die Umsetzung der Energiewende durch eine reine Elektrifizierung aller Sektoren erfolgen soll, halte ich für falsch", so der Mainova-Chef.
Insbesondere Gas sowie die Power-to-Gas Technologie könnten sich zu einem wichtigen Baustein der Energiewende entwickeln. Hierfür sei aber ein fairer Ordnungsrahmen erforderlich. „Es sollen sich
diejenigen Technologien, die die Reduktion der CO2-Emissionen zu den geringsten volkswirtschaftlichen Kosten ermöglichen, durchsetzen können". Gerade der letzte sonnenarme Winter habe gezeigt, wie
problematisch es ist, keine Speicher zu haben. Dr. Alsheimer begrüßt die Ankündigung des neuen Wirtschaftsministers, dass die Erneuerbaren Energien in 4 bis 5 Jahren ihre Rentabilität erreichen. „Wir
kommen damit wieder zum Markt zurück."
Rückblickend auf den Geschäftsbericht 2017 wies der Vorstands-Vorsitzende darauf hin, dass die positive Entwicklung der letzten Jahre sich auch im letzten Jahr fortgesetzt habe. Das bereinigte Ergebnis belief sich auf 132,2 Millionen Euro (ein Plus von 29.9 Millionen gegenüber 2016). Auch beim Umsatz war ein Zuwachs festzustellen. Er liegt jetzt bei 1.999,7 Millionen Euro ein Plus von 29,1, Millionen Euro.
Beim Blick auf die einzelnen Segmente erweist sich die Erzeugung von Wärme und Strom sehr profitabel. Es verbesserte sich um 37,6 Millionen Euro auf 16 Millionen (Vorjahr - 21,6 Mio). Ursache sind im Vergleich zu 2016 geringere Risikovorsorgen für die Gaswerke Irsching und Bremen. Zudem lieferten erste Synergien des Wärmeversorgungskonzepts ein einen positiven Ergebnisbeitrag.
Bei der Stromversorgung hinkt das Ergebnis hinter dem des Vorjahres hinterher (minus 11,3 Millionen Euro). Ursache sind regulatorische Vorgaben im Netzgeschäft. Ein minimaler Fortschritt gab es auch bei der Wärmeversorgung. Im Bundesgebiet traten günstigere Anbieter bei der Fernwärme auf. Konsequenz: die Preise wurden zum 1.Februar 2018 angepasst.
Das Mainova-Heizkraftwerk an der Gutleutstraße in
Frankfurt - hier kommt die Energie her. Fotos (2): Karl-Heinz Stier
Erfreulich dagegen der Ausbau der Marktsituation. Mainova hat 2017 hat die Anzahl ihrer Kunden weiter gesteigert und erstmals die Marke von 700.000 Kunden übertroffen. Das ist ein Plus von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Wir überzeugen nicht nur mit gutem Preis-Leistungsverhältnis, sondern auch mit unseren fairen Vertragsbedingungen und hoher Servicequalität", erklärte Dr. Alsheimer, der zugleich darauf hinwies, dass die Stadt Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum und eine zunehmenden Verdichtung verzeichnen.
Mainova unterstützt ihre Kunden auch, lokal Energie zu erzeugen (Anm.: Eines der Modelle ist der Mainova-Solarwettbewerb - siehe weiter unten), so z.B. dass Eigenheimbesitzer zuhause über Solar
selbst Strom erzeugen und speichern. Auf großes Interesse stoßen auch die Mieterstrommodelle, mit denen die Mieter durch lokal erzeugten Strom direkt an der Energiewende partizipiert werden. Auch
hinsichtlich der eigenen Produktlösungen im Bereich der E-Lade-Infrastruktur im privaten und halböffentlichen Sektor sieht Mainova eine gute Entwicklung. So hat sie bereits 46 Tankstellen
eingerichtet („Wir sehen die Energiewende als Herausforderung und Chance").
Für das Geschäftsjahr 2018 geht Mainova unter den aktuellen Rahmenbedingungen „von einem operativ stabilen Ergebnis aus". Das bereinigte Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT) werde in Anbetracht der gesetzlichen Rahmenbedingungen bei den Netzentgelten voraussichtlich leicht unter dem Vorjahresniveau liegen, so der Unternehmenschef- Chef Dr. Alsheimer.
Zum Jahresende 2017 waren im Unternehmen 2.659 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschäftigt. Vor dem Hintergrund des weiteren anstehenden Wandels und der Digitalisierung, so Dr. Alsheimer, wurde in 2017 die Anzahl der Auszubildenden und dualen Studenten verdoppelt und ab 2019 werden den Auszubildenden ein eigenes, neues Ausbildungszentrum am Mainova-Standort in der Gutleutstraße, das derzeit totalsaniert wird, zur Verfügung stehen.
Der Frankfurter Verein für Leibesübungen Goldstein 1953 e.V., kurz VfL Goldstein, der derzeit im Begriff ist ein neues Vereinsheim zu bauen, wird künftig auch seinen Strom selbst erzeugen, denn er
hat beim Mainova-Solarwettbewerb eine Photovoltaikanlage inklusive integriertem Speicher im Wert von rund 20.000 Euro gewonnen. 40 PV-Module mit einer Leistung von zwölf Kilowatt peak sorgen künftig
vom Dach aus für die nachhaltige Versorgung des neuen Multifunktionsgebäudes. Mainova-Vorstandsmitglied Norbert Breidenbach hat den Preis beim Nationalitätenabend des VfL an Vereinsvorstand Rainer
Schroth überreicht.
Das Bild zeigt
bei der Preisübergabe von links: Andreas Gallon, stv. Vorsitzender VfL Goldstein, Mainova-Vorstandsmitglied Norbert Breidenbach, Rainer Schroth, Vors. VfL Goldstein, Stadtrat Markus Frank. Foto:
Mainova AG
Durch den selbst erzeugten und CO2-neutralen Strom werden Stromkosten eingespart und die Umwelt entlastet. Nicht genutzten Solarstrom kann der Verein ins öffentliche Netz einspeisen und damit
Einnahmen erzielen, die er für die Vereinsarbeit verwenden kann. Zusätzlich spart die Anlage mehr als sechs Tonnen klimaschädliches CO2 jährlich ein.
Positiv überrascht war der Mainova-Vorstand von der großen Resonanz von 16 Teilnehmern an dem erstmals durchgeführten Solarwettbewerbes für Kitas, Schulen, und Vereine aus Frankfurt und Umgebung.
Gekürt wurden die Sieger ausschließlich von den Besuchern der Aktions-Homepage www.mainova-solarwettbewerb.de.
Derzeit baut die Mainova für eine klimaschonende Energieversorgung entlang der Frankfurter Campus-Meile - von der Goethe-Universität am Campus Westend über den Alleenring bis zum Nibelungenplatz -
eine 1,7 Kilometer lange Fernwärmeleitung zur Frankfurt University of Applied Sciences (UAS). Die Versorgung der Kunden mit Fernwärme in diesem Teilabschnitt spart künftig rund 700 Tonnen CO2 im
Jahr.
Die Fernwärmeleitung wird entlang der Adickes- und Nibelungenallee gebaut und wird voraussichtlich bis Herbst 2019 fertiggestellt sein. Zahlreiche Beeinträchtigungen während der Bauzeit wird es für Radfahrer und Fußgänger geben.
Über die neue Fernwärmeleitung wird u.a. die Frankfurt University of Applied Sciences an die Energieversorgung aus den hocheffizienten Mainova-Kraftwerken angeschlossen. Sie speist vor Ort ein Nahwärmenetz. Zwei über 20 Jahre alte, gasbetriebene Kessel werden im Zuge dessen außer Betrieb genommen. An die Trasse wird darüber hinaus auch ein neues Wohnquartier an der Richard-Wagner-Straße, Ecke Brahmsstraße auf dem Gelände des ehemaligen Marienkrankenhauses angeschlossen.
Fernwärme entsteht durch das besonders umweltschonende Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Dabei werden Wärme und Strom parallel erzeugt. Für Privat- und Geschäftskunden ist Fernwärme eine
kostengünstige und komfortable Alternative zu Öl- und Erdgasheizungen. Die Wärme gelangt mittels Heißwasser oder Dampf zu den Verbrauchern. Sie dient zum Betrieb der Heizung, zur Klimatisierung und
zur Erzeugung von Warmwasser. Die so versorgten Gebäude haben keinen eigenen Heizbrenner und benötigen für Heizung und Warmwasserversorgung weder Öl noch Gas und somit auch keinen eigenen Kamin.
Der Beitrag enthält einzelne Textpassagen aus diversen Pressemeldungen der Mainova AG