13.11.17 || FRANKFURT (13. November 2017) - Man merkt es schon an den Anzeigen in den Tageszeitungen, an den Litfaßsäulen oder in Verkaufsprospekten: Weihnachten naht und damit auch die Zeit, wo
das Geld eher etwas locker sitzt, geht es doch letztlich darum, seinen Liebsten ein persönliches Weihnachtsgeschenk unter den Baum zu legen. Obwohl das Weihnachtsgeschäft doch eigentlich erst richtig
wenige Wochen vor dem Fest die Kassen kräftig klingeln lässt, wagt der hessische Einzelhandel schon jetzt eine Prognose für die umsatzstärksten Wochen bis zum Heiligen Abend. Zum Weihnachtsgeschäft
zählt der Handelsverband die gesamte Zeit im November und Dezember.
„Für viele Einzelhändler liegen die Umsätze in den beiden letzten Monaten des Jahres um rund 15 Prozent, in einzelnen Branchen bis zu 100 Prozent über dem Durchschnitt der anderen Monate", so Vizepräsidentin Tatjana Steinbrenner. Und das, obwohl im Gegensatz zum kalendarisch sehr günstig gelegenen Jahr 2016 dem Handel in diesem Jahr zwei Verkaufstage weniger zur Verfügung stehen.
Präsident Jochen Ruths sieht den
Einzelhandel in Zukunft nicht in Gefahr, zumal in den Städten viele Neubauzentren entstehen in denen Wohnungen, Büros, Freizeit und Fitness unter einem Dach sind und kleine
Einzelhandelsgeschäfte und Märkte integriert werden - und dies nicht nur für den täglichen Bedarf
Auch in diesem Jahr hat der Handelsverband in einer Verbraucherbefragung vom ifes Institut der FOM Hochschule einmal mehr nach den Geschenkpräferenzen gefragt. An erster Stelle stehen Geschenkgutscheine (50 %) gefolgt von Kosmetik (44 %), Büchern und Kultur (43%) sowie Uhren und Schmuck (41 %).
Im Schnitt wollen die Konsumenten 466 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben, 12 Euro weniger als im Vorjahr. Geht man nach Geschlechtsunterschiede so geben Männer bei Geschenken mehr Geld aus Frauen, allerdings kaufen Männer ihre Geschenke später ein (ab 16.12.) als Frauen, die schon zu diesem Zeitpunkt meist alles zusammen haben. Vom Alter sind die 52 bis 62jährigen am ausgabenfreudigsten.
Nicht zu unterschätzen ist in diesem Zusammenhang der Kauf über Online( plus 10 %). „Hier spielt die Bequemlichkeit eine große Rolle", meint die Vizepräsidentin. Wie überhaupt der Online-Umsatz den
stationären Geschäften schon Probleme macht. Präsident Jochen Ruths stellte in seinem Jahresrückblick für 2017 fest, diese Zahlen seien von Jahr zu Jahr ständig gestiegen und machen in diesem Jahr
fast 49 Milliarden Euro aus. Auch das sind etwa 10 %. Wolle man dem entgegenwirken, müsse die Attraktivität der Innenstädte gesteigert werden, betonte Ruths mit Blick auf die Kommunalpolitik. Dennoch
war die Umsatzentwicklung mit 3,5 % (bundesweit 3 %) zufriedenstellend. Und sein Credo: „Es überlebt nicht der Nur-Onliner und nicht der Nur-klassisch- Stationärer, wer beides in seinem Portfolio
hat, wird seinen Weg machen".
Vizepräsidentin Tatjana Steinbrenner und Hauptgeschäftsführer Michael Kullmann erläuterten sehr anschaulich die Prognose für die umsatzstärksten Wochen des
Jahres. Fotos (2): Ralph Delhees
Hauptgeschäftsführer Michael Kullmann bedauert, dass es in Hessen am Heiligen Abend keinen verkaufsoffenen Sonntag gebe. „Adventssonntage sind von den gesetzlich gestatteten Sonntagsöffnungen ausdrücklich ausgenommen". Er plädierte dafür, die verkaufsoffenen Sonntage in Hessen wieder möglich zu machen.
Der Handelsverband Hessen vertritt die Interessen von 7.200 Mitgliedsunternehmen mit etwa 160.000 Beschäftigten in rund 17.000 Arbeitsstätten auf einer Verkaufsfläche von circa 22 Millionen Quadratmeter und einem Jahresumsatz der Branche von 43 Milliarden Euro.