02.09.17 || FRANKFURT (01. September 2017) - Die Mainova AG, Hessens größter Energieversorger, verzeichnet im ersten Halbjahr einen guten Start ins Geschäftsjahr 2017. „Wir sind im Plan", betonte der
Vorstandsvorsitzende Dr. Constantin H. Alsheimer bei der Vorlage der Halbjahresbilanz. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 57,6 Millionen Euro. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres waren das
4,9 Millionen Euro weniger.
Die Umsatzerlöse waren um 8,4 Millionen Euro niedriger, was besonders auf den niedrigen Stromabsatz zurückzuführen ist (rund 450 Millionen weniger Kilowattstunden). Der Verlust von zwei Großstromkunden und weniger Aktivitäten beim Stromhandel waren dafür wesentlich verantwortlich. Ein weiterer Negativposten waren Minderheitsbeteiligungen an anderen Unternehmen, die mit 12,6 Millionen zu Buche schlugen.
Mainova-Vorstandsvorsitzender Dr. Constantin H. Alsheimer (links) bei der Pressekonferenz. Foto: Ralph Delhees
Dagegen steht ein kräftiges Neukundengeschäft mit einem Plus von 28.000 auf 687. 000, vor allem bei Privatkunden und gewerblichen Klein- und Mittelstandsunternehmen. „Wir arbeiten angesichts der
300 Energie-Anbieter in Frankfurt mit einer attraktiven Beschaffungsstrategie und wir sind mit unserer Marke Mainova deutlich bekannter und haben bei der Bevölkerung eindeutig höhere
Sympathiewerte."
Sorgen bereitet der Mainova die angespannte Situation beim Gemeinschaftskraftwerk Irsching (15,6 Prozent Beteiligung), das nicht kostendeckend arbeitet, aber unter der Verantwortung der
Bundesnetzagentur als „Zwangsbetrieb" geführt werde, so der Mainova-Chef. Für ihn stehe die Frage nach einer Entschädigungsforderung im Raum, die in eine Klage vor dem Verfassungsgericht münden
könne. Die Beteiligung am Gemeinschaftskraftwerk Bremen (25,1 Prozent) dagegen werfe eine Rendite ab und das sei vermutlich auch in den nächsten Jahren zu erwarten.
Dr. Alsheimer nahm auch zur „stromgeführten Verkehrswende" in der Automobilproduktion und -unterhaltung Stellung. Er warnte die Politik hier vor allzu großen Abendteuer. Sie strebe eine
Vollelektrifizierung an, ohne dabei zu berücksichtigen, dass dies enorme Anforderungen an das Stromnetz stelle und große Infrastrukturkosten verlange. „Wir lehnen eine Zwangsquote für die E-Mobilität
ab und wollen, dass die Energiewende auf diesem Sektor technologieoffen bleiben soll. Auch hocheffiziente Gaskraftwerke müssen ihren Platz finden. Ziel soll es sein, dass sich die effizientesten
Lösungen am Markt durchsetzen".
Abschließend wies Dr. Alsheimer auf den Fernwärmeverbund der Mainova hin, der eine Bauzeit von acht Jahren hinter sich und 150 Millionen Euro gekostet habe. Es würden sich ständig neue Interessenten
dafür melden, wie etwa die Fachhochschule, das ehemalige Marienkrankenhaus und mehrgeschossige Hochhäuser in der Innenstadt. Mit der Fernwärme habe man erreicht, dass 100.000 Tonnen Kohlendioxid
eingespart werden konnten.
Mainova erzielte mit seinen 2.700 Mitarbeitern 2016 einen Umsatz von knapp zwei Milliarden Euro. Größte Anteilseigener sind die Stadtwerke Frankfurt (75,2 Prozent) und die Münchener Thüga (24,5 Prozent).