29.11.17 || FRANKFURT (28. November 2017) - Nach
wie vor sehen die Verbraucher die deutsche Wirtschaft auf einem klaren Wachstumskurs. Die Konjunkturerwartung bestätigt ihr gutes Niveau und legt sogar geringfügig zu. Auch Einkommenserwartung und
Anschaffungsneigung konnte sich im November behaupten. Das beschreibt die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in ihrer Konsum-Klima-Studie für November 2017 und beweist die Verbraucherlaune im
Weihnachtsgeschäft.
Nach Ansicht vom Rolf Bürkl, GFK-Konsumexperte, gehen Unternehmen und Wirtschaftsexperten davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um 2 Prozent steigen wird. Damit wurden die Prognosen von Beginn dieses Jahres von etwa 1,5 Prozent deutlich nach oben korrigiert. Dieser Aufschwung soll sich auch im kommenden Jahr in etwa gleichem Umfang fortsetzen. „Der Grund für diese Dynamik liegt sicherlich in der Tatsache begründet, dass der Aufschwung derzeit auf einem überaus breiten Fundament steht. Konsum, anziehende Investitionen sowie Exporte tragen dazu bei", so Bürkl.
GfK-Experten Rolf Bürkl (links) und Dr. Wolfgang Adlwarth. Foto: Karl-Heinz Stier
Die Einkommensentwicklung zeige ebenfalls ein überaus erfreuliches Bild. Ihre Grundlage bleibe die exzellente Verfassung des Arbeitsmarktes. Und sie veranlasse offenbar die Verbraucher, ihren Geldbeutel bereitwillig zu öffnen insbesondere für das diesjährige Weihnachtsgeschäft, wie Dr. Wolfgang Adlwarth, GFK-Handelsexperte betonte. Gutscheine, Spielwaren und Bekleidung sind die drei Top-Geschenke in diesem Jahr, gefolgt von Büchern, Kosmetikartikel, Abos und Veranstaltungstickets.
Neun von zehn Bundesbürgern möchten anderen eine Freude bereiten. Dafür geben im Schnitt 278 Euro aus (Anm. der Redaktion: Der Einzelhandelsverband hat kürzlich einen Durchschnitt von 466 Euro angegeben, die jeder Hesse an Weihnachtsgeschenken ausgibt). Das entspricht einem Umsatzvolumen für Geschenke von rund 14,3 Milliarden Euro.
Volle
Gabentische zu Weihnachten. Grafik: GFK
Erwartungsgemäß geben die Deutschen je nach Alter und Einkommen unterschiedliche Summen aus. Junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren planen mit 140 Euro deutlich mehr als im vergangenen Jahr (plus 15 Euro). Der Durchschnitt bei der älteren Generation (55 bis 74 Jahre) liegt bei 344 Euro (minus 12 Euro). Gutscheine generieren Jahr für Jahr mehr Handelsumsatz. Bargeld verschenken mehr als ein Fünftel der Bevölkerung und nehmen dafür 238 Euro aus ihrem Portemonaie.
Kritisch betrachten die Verbraucher den frühen Verkauf von Weihnachtsprodukten. Das vorzeitige Angebot von Weihnachtsgebäck und Süßigkeiten „entwertet" nach der GFK-Umfrage Weihnachten. Zwei von drei Deutschen (66 Prozent) halten den November für den richtigen Zeitpunkt.