29.03.16 || FRANKFURT ( 28. März 2016) - Glück - welch ein großes Wort! Doch was genau ist Glück: ein Gefühl, ein Lebensziel, ein utopischer Gedanke oder doch bloßer Zufall? So vielschichtig der
Begriff, so unterschiedlich fallen die Aktivitäten aus, die Menschen unternehmen, um sich dem Glückszustand zu nähern. Die Suche in den Depots des Museum Angewandte Kunst hat 99 Artefakte aus
verschiedenen Zeiten und Kulturkreisen zutage gefördert, die vom menschlichen Streben nach dem Glück zeugen. Noch bis Sonntag, 10. April, zeigt das Museum die Funde in der „Depotschau: Glück und
Verheißung".
Worin finden wir das Glück? Liegt es in Reichtum, materiellen Gütern und einem komfortablen Leben? Oder, ganz im Gegenteil, in der Entsagung und der Konzentration auf das Geistliche? Manche verlagern jegliche Glückswünsche auf die Zukunft oder gar auf ein Leben nach dem Tode. Andere träumen von Ruhm und Ehre. Wieder andere kümmern sich aufopfernd um Freunde, Familie, um das Nahe und Vertraute. Manch einer hingegen projiziert alles Sehnen auf ferne Orte, fremde Länder und die Möglichkeit, dort ein gänzlich anderes Leben zu führen. Oder erfüllt sich Glück allein in ekstatischer Liebe?
Die Objekte der Depotschau stehen symbolisch für die se verschiedenen Formen des Glücks: für das temporäre oder das dauernde Glück, stehen stellvertretend für die Liebe, den tiefen Glauben oder die
Todesüberwindung, verweisen auf Aufbruch und Ferne oder auf Harmonie, Geselligkeit und Genuss. Und so versammeln sich hier so unterschiedliche Dinge wie etwa ein Tafelaufsatz in der Form eines
Liebestempels, Trinkgläser, die auf eine gesellige Runde mit Freunden verweisen oder eine Äquatorial-Sonnenuhr für die Reise in unerforschte Länder. Liturgische Geräte wie ein Kelch und eine
Hostienpyxis verheißen dem Christen die körperliche Verbindung mit dem Göttlichen; der golden eingefasste Pilgerführer hingegen leitet den Muslim an, wenn er die heiligen Stätten Mekka oder Medina
besucht. Gleich eine ganze Schar Glücksgötter soll den Menschen in China und Japan Glück und Wohlergehen bringen. Und was wäre eine Ausstellung zum Thema Glück ohne ein Artefakt aus jenem Land, das
als erstes das Streben danach in seine Staatsverfassung aufgenommen hat? Es findet sich in Form eines kleinen One-Cent-Stücks aus den Vereinigten Staaten von Amerika aus dem Jahre 1802.
Ergänzend sind im temporären Kinoraum der Depotschau rund um die Uhr internationale Kurzfilme zu sehen, die sich dem Glück widmen, aber auch Schattenseiten und Grenzbereiche des Phänomens nicht auslassen.
Die „Depotschau: Glück und Verheißung" gibt den Auftakt zur großen Ausstellung „Stefan Sagmeister. The Happy Show", die ebenfalls die Suche nach dem Glück zu ihrem Thema macht und am 23. April
eröffnet wird und bis zum 25. September im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt zu sehen sein wird.
Der in den USA lebende Superstar des Grafikdesigns Stefan Sagmeister zeigt in THE HAPPY SHOW die Resultate seiner zehn Jahre andauernden Untersuchung des Glücks. Nach Stationen in Nordamerika, Paris und Wien ist seine Erfolgsshow nun zum ersten und einzigen Mal in Deutschland zu sehen.
Außerdem zeigt das Museum angewandte Kunst derzeit noch weitere zwei Ausstellungen. Zum Einen „ZeitRaum. Nach ‚Here‘ von Richard McGuire".In seiner gefeierten Graphic Novel Here bricht der amerikanische Illustrator Richard McGuire die Einheit von Zeit, Raum und Handlung mit einem formalen Geniestreich auf .... Die Ausstellung ZeitRaum erweckt McGuires Zimmer im Museum als begeh- und bespielbaren Bühnenraum zum Leben. Mehr dazu im Museum noch bis 11. September 2016.
Zum anderen heißt es „Alles neu! 100 Jahre Neue Typografie und Neue Grafik in Frankfurt am Main und ist bis 21. August 2016 zu sehen.
Depotschau: Glück und Verheißung noch bis Sonntag, bis 10. April 2016 im Museum Angewandte Kunst,
Schaumainkai 17, 60 594 Frankfurt am Main
Information unter Telefon +49 69 212 31286 oder unter Fax +49 69 212 30703 - Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. -www.museumangewandtekunst.de
Öffnungszeiten Di, Do-So 10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr
Eintritt: 9 Euro, 4,50 Euro ermäßig
*Dorothee Maas ist Pressesprecherin des Museum für angewandte Kunst Frankfurt